Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Schwitzen, Körpergeruch, Ernährung und Hygiene

Erstellt von r.ehlers am Montag 21. September 2015

Der Mensch ist ein von Natur aus auf das Leben in sozialen Gemeinschaften geprägtes Wesen, was sich auch an der Existenz seiner beiden Sozialhormone Serotonin und Oxytocin ablesen lässt. Es macht sich sehr schlecht, wenn ein Individuum den anderen, mit denen es in Gemeinschaft lebt, regelrecht „stinkt.“ Die Redensarten „den kann ich gut riechen“ oder „der stinkt mir (gewaltig)“ bezeugen genau diesen Tatbestand. Wir haben schon einen sehr vielseitigen Geschmackssinn, der uns bei der Nahrungsauswahl hilft. Er erfährt aber schon vor dem Essen und noch mehr in der Aufnahme in den Mundraum und seiner dortigen Verarbeitung eine starke Unterstützung durch den noch viel stärker ausgeprägten Geruchssinn. Übel riechende Nahrung wird oft giftig sein.

Diese Zusammenhänge führen dazu, dass wir Menschen mit unangenehmem Körpergeruch emotional ablehnen und meiden wie sonst nur eine unfreundliche und schmerzhafte Erfahrung, die wir mit ihm nicht erleben wollen. Körperkontakte mit schlecht riechenden Menschen wie insbesondere liebevolle oder erotische oder sexuelle Kontakte mit Menschen, die nicht gut riechen, finden daher praktisch nicht statt. Das ist auch einer der Gründe, warum Menschen Fremde nicht leiden können, weil sie anders riechen, was bekanntlich der Fall ist, wenn z.B. der Fremde Knoblauch oder Zwiebeln isst und wir nicht. Die Geruchsstoffe in manchen Lebensmitteln wie gerade Knoblauch sind so stark, dass der Mensch über seinen Atem und die Oberhaut des ganzen Körpers stark danach riecht, selbst wenn er nicht durch hohe Temperatur oder intensive Körperarbeit schwitzt.

 

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Schwei%C3%9F-

Sonst aber ist das Schwitzen der hauptsächliche Ausgangspunkt dafür, dass ein Mensch einen schlechten Körpergeruch entwickelt. Mit der Schweißbildung müssen wir uns daher genau befassen, selbst wenn er von Natur aus gar nicht stinkt. Erst wenn sich Fremdbakterien über den Schweiß hermachen, entstehen die üblen Gerüche. 99 % des Schweißes sind Wasser. Darüber hinaus sind 0,5 % Salze enthalten. Nur der kleine Rest besteht aus Harnstoffen, Eiweiß, Milchsäure, Zucker und Fett, die den Bakterien als Nahrung dienen. Nicht der Schweiß allein, sondern erst seine Verwertung durch die Bakterien ist schuld am unangenehmen Körpergeruch.

Temperaturregulation

Die absolute Menge des vergossenen Schweißes bestimmt aber, wieviel „Futter“ diese Fremdbakterien kriegen und damit auch, wie stark der Körpergeruch ist. Dabei spielt wieder der vielseitige Botenstoff Serotonin eine wichtige Rolle. Serotonin ist nämlich auch das Temperaturkontrollhormon, eine Tatsache, die selbst von Experten hartnäckig übersehen wird. Nehmen Sie nur den ansonsten sehr informativen Artikel über den Schweiß im Internetlexikon Wikipedia, dem ich das schöne oben stehende Bild entnommen habe. Die vielen Konnotationen vom Serotonin zum Schwitzen (Transpiration) werden einfach nicht erwähnt, nicht einmal die, dass die Schweißbildung extrem zurückgeht, wenn der Mensch ausreichend mit diesem Gehirnbotenstoff versorgt ist. Dabei ist wirklich beachtlich, was Wikipedia allgemein zur Temperaturregulation an Informationen zusammengetragen hat:

Schwitzen – medizinisch auch als Diaphorese (v. griech. διαφέρειν „hindurch tragen“) oder Transpiration bezeichnet – ist ein effektiver Mechanismus, um überschüssige Wärme abzugeben und damit die Körpertemperatur zu regulieren. Die Verdunstungswärme von Wasser beim Übergang zum Wasserdampf beträgt 2400 kJ/Liter. Hierzu dient vor allem das volumenreiche wässrige Sekret der ekkrinen Drüsen, die beim Erwachsenen bis zu 2-4 Liter pro Stunde bzw. 10–14 Liter am Tag produzieren können (10–15 g/min•m²). Das heißt, dass die Verdunstung dieser Schweißmenge eine Wärmeabgabe von 333 W/m² Körperoberfläche (KOF) bedingt – abtropfender Schweiß wird bezüglich Wärmeregulation vergeblich vergossen. Ohne starke körperliche Aktivität oder heiße Umgebung verliert der Mensch ca. 100–200 ml Schweiß pro Tag.

Schweiß kann allerdings nur verdunsten, wenn der Wasserdampfdruck der Luft geringer ist als der an der Hautoberfläche. Die Differenz der Wasserdampf-Partialdrücke von 1kPa bewirkt eine Wärmeabgabe von 58 W/m² KOF bei Windstille. Je mehr Wind bläst, desto mehr Wärme kann abgeführt werden. Von der Außentemperatur ist die Wärmeabgabe mittels Schwitzen unabhängig.

Perspiratio insensibilis ist eine Form des Schwitzens, die mit freiem Auge für gewöhnlich nicht sichtbar ist: Die vom Wasserdampf gesättigte Atemluft und die unmerkliche Verdunstung (Diffusion durch die Haut ohne Beteiligung der Schweißdrüsen) auf der Haut führen zu einem täglichen Wasserverlust von 400 bis zu 1000 ml Wasser und damit zu einer Wärmeabgabe, die ca. 20 % der täglich produzierten Körperwärme in Ruhe entspricht. Während der Flüssigkeitsverlust über die Atemluft ein unvermeidbares physikalisches Phänomen darstellt, dient die unsichtbare Schweißproduktion der Hydrierung der Haut und der Produktion des Säureschutzmantels.

Starkes Schwitzen mit kalter Haut, so genannten Kaltschweißigkeit ist häufig bei schwerkranken Patienten (Herzinfarkt, Lungenödem) anzutreffen. Hier dient das Schwitzen nicht der Temperaturregulation, sondern stellt ein Begleitphänomen dar.“

 

Stress-Schwitzen

Unmittelbar mit den Wirkungen von Serotonin, diesmal aber in seiner wichtigen Wirkung als Stresskontrollhormon verknüpft ist das jedem Menschen bekannte Schwitzen in Stresssituationen, das auch ohne hohe Außentemperatur oder besondere körperliche Anstrengung auftritt. Da bildet sich beim Schüler, der bei einer Schandtat ertappt wird oder beim Prüfling, der im Examen in die Enge gedrückt wird, ein kalter Schweiß auf der Stirn. Wenn man wie viele Fachleute dies allein mit der Freisetzung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin erklärt, ist das zu kurz gesprungen, weil der Einsatz dieser Hormone erst über das Modulationshormon Serotonin erfolgt.

Die meisten der menschlichen Schweißdrüsen finden sich unter der Haut von Stirn, Handflächen und Fußsohlen sowie unter den Achseln und im Genitalbereich. Je länger es sich die Bakterien auf der Haut gemütlich machen können und den Schweiß zersetzen, desto intensiver und unangenehmer wird der Körpergeruch. Wie aber wird man sie los? Natürlich durch Waschen, sollte man meinen. So ist es auch, es ist aber ein Irrtum anzunehmen, dass man dazu außer Wasser noch andere Mittel benötigte. Dazu gleich mehr.

Vorweg will ich noch mitteilen, dass von den Tausenden regelmäßigen Nutzer nativer Kost/Aminas, die ich befragen konnte, fast alle bemerkt haben, dass sie gegenüber der Zeit zuvor seit dem regelmäßigen Verzehr nativer Kost auf leeren Magen kaum noch fühlbar schwitzen. Selbst in große Hitze wie diesen Sommer schwitzten sie kaum. Sie frieren aber auch nicht so leicht bei großer Kälte. Es ist mehr als eine Anekdote, was ich in meinem Buch „Wohlfühlhormon Serotonin“, Via Nova, 2. Aufl. 2014, über die Erfahrung eine jungen Pärchens aus Solingen geschrieben habe, wo der junge Mann beim Verkehr immer so strak schwitzte, dass ihm bei der „Missionarsstellung“ der Schweiß in Tropen auf seine davon gar nicht begeisterte Freundin fiel. Sie kannte und nutzte bereits für sich die native Kost und hatte über die Möglichkeit der Körpertemperaturkontrolle durch Serotonin gehört. Als ihr Freund sich ihr dabei anschloss, hörte sofort sein übermäßiges Schwitzen auf.

 

Die richtige Hygiene

Die Oberhaut de Menschen erneuert sich alle drei Wochen einmal neu. Damit und über die Abbaustoffe aus den Hautzellen gibt der menschliche Körper eine beträchtliche Menge an Stoffen ab, die Bakterien als Nahrung dienen können, körperfreundlichen Bakterien, die sich in dem die Haut bedeckenden Säureschutzmantel wohl fühlen und Fremdbakterien, die dort ihr Eigenleben begründen, wenn sie nicht mit dem Abfall weggeschafft werden.

Man reinigt die Haut am besten, wenn man sie mit einem rauen Handschuh abreibt und mit klarem Wasser abwäscht. Dabei werden auch gutartige Bakterien fortgespült. Wenn man aber nicht mit Gewalt und Chemie auch die letzten Reste des körpereigenen Säureschutzmantels beseitigt, kann sich dieser sehr bald wieder erneuern ebenso wie die „hauseigenen“ Bakterien.Es bedarf nicht besonderer Waschsubstanzen wie insbesondere der in fast allen Seifen, Wasch- und Duschlotionen und Shampoos enthaltenen Tenside. Es ist jetzt schon fast zwei Jahre her, dass ich im Beitrag http://www.essenspausen.com/kosmetik-horror/ auf die gründlichen Recherchen von Marion Schimmelpfennig hinwies, die in ihrem Buch (s. 138 ff.) auf den schweren Fehler hinwies, mit den auch heute noch allgemein üblichen Chemikalien (voran SLS) die Hautzellen zu schädigen. Ebenso beachtlich sind die Ratschläge der Autorin Susanne Kehrbusch („Haut und Haar“, EMU 2013) wie Schimmelpfennig auch vom Einsatz der üblichen Deodorants abrät – selbst wenn ausnahmsweise mal ein Aluminium oder Alkohol enthalten ist.

Susanne Kehrbusch erläutert zudem, dass die Kopfhaut (mit oder ohne Haare) eine gesteigerte Rolle bei der Ausscheidung von Abbaustoffen aus dem Körper spielt. Bei der Haarreinigung gilt es, die Hautzellen von ausgescheidenen Stoffen zu befreien. Man kann das mit den bekannten chemischen Keulen versuchen, die die Hautzellen aber gewaltig schädigen. Besser ist der gründliche Einsatz einer guten Haarbürste (z.B. mit kräftigen Schweineborsten).

Immer mehr Menschen wechseln inzwischen zur Naturkosmetik „Relight – Delight“ die für den, der gar nicht auf Waschlotionen verzichten will eine besonders „weiche“ Waschlotion anbietet, im Übrigen aber ausschließlich auf nachweislich unkritische Naturstoffe in der Kosmetik setzt.

 

Genetische Einflüsse

Wie immer, wenn die Wissenschaft nicht recht weiter weiß, mutmaßt sie natürlich genetische Einflüsse auf physiologische und gesundheitliche Phänomene. Da es solche dem Grundsatz nah überall geben kann und häufig auch wirklich gibt, ist das nur zu verständlich. Konkret viel anfangen kann man mit dem Wissen um die Genetik allerdings erst, wenn man auch weiß, wie die Gene epigenetisch angesteuert werden.

Wenn innerhalb einer Gruppe von Menschen gleicher Art und Rasse einer besonders durch starken Körpergeruch auffällt, ist es aber meist falsch, gleich die Genetik as Ursache zu bemühen. Ich weiß von einzelnen Fällen, in denen Betroffene glaubten, machen zu können was sie wollten und doch weiter extrem strang rochen. Waschen, Einseifen, Cremes und insbesondere Deos konnten nicht helfen. Aber eine grundlegende Umstellung der Ernährung mit der Bevorzugung roher Kost half dann doch.

Dass die Genetik dem Grund nach dennoch eine Bedeutung hat bei den Ausdünstungen der Menschen, zeigt sich im Vergleich der unterschiedlichen Menschenrassen auf der Erde. Wir Europäer machen die Erfahrung, dass alle Schwarzafrikaner ein wenig säuerlicher riechen als wir, allerdings nur schwach. Wir Europäer riechen für Schwarzafrikaner aber wie Milchkühe. Das habe ich in Afrika selbst, aber auch in Nordamerika und in der Karibik von Afroamerikanern immer wieder gehört.

Ein ganz interessanter Sonderfall sind die Koreaner, die für unseren europäischen Geruchssinn überhaupt keinen Körpergeruch zu haben scheinen, was sich tatsächlich durch das Fehlen eines bestimmten Gens erklären lässt. Die Genetik kommt auch sonst auf seltsame Dinge. Wussten Sie, z.B., dass alle Chinesen keinen feuchten Ohrenschmalz entwickeln, sondern dass er bei ihnen nur in trockener feiner Körnung vorkommt?